SCHWEIZERHOF, LUZERN

Ort: Luzern I Planung und Realisierung: 2009-2011 I Bauherrschaft: Fam Hauser Luzern, Migros Genossenschaft Luzern
Architekten: Diener & Diener Architekten Basel

Einen italienischen Garten will ich haben, um den Titlis durch Lorbeer und Zypressen zu betrachten, um die Schönheit des Comersees vereinigt mit denen des Vierwaldstättersees zu geniessen. (Dichter und Nobelpreisträger Carl Spitteler zu seinem Garten an der Haldenstrasse in Luzern).

Der Bau des Schweizerhofquais im 19. Jahrhundert, ist baulicher Zeuge des Aufbruch Luzerns ins touristische Zeitalter. Und dieser Quai mit den angrenzenden Hotelvorfahrten und Gärten präsentierte sich gerne südlich, mit mediterranen Gewächsen wie Zypressen oder Palmen, denn für Luzern, als Stadt an der Gotthardroute, war der Süden eine "Sehnsuchtswelt", wie die Ausführungen Carl Spittelers zu seinem Garten dokumentieren und es ist wohl kein Zufall, dass auf dem Bild die Person unter den Palmen, die italienische "Gazzetta dello sport" liest.

Die Beauftragung zur Gestaltung der Umgebung des glamourösen Hotels Schweizerhof, am gleichnamigen Quai, war eine einzigartige Chance, der touristischen Geschichte Referenz zu erweisen. Entgegen früher, wo die Palmen in Glashäusern überwintert wurden, waren wir aber überzeugt, dass diese Gewächse, begünstigt durch das milde Luzerner Seeklima, auch ausgepflanzt gedeihen und die letzten Jahre haben diese Annahme bestätigt. Gepflanzt wurden 17 Palmen, welche die halböffentliche Vorfahrt vor dem Durchgangsverkehr separieren und durch ihre glamouröse Präsenz den repräsentativen Charakter der Situation betonen.

Erwähnenswert ist zudem folgende Anekdote. Geplant hatte wir die Vorzone des prächtigen Hotels mit einem roten Asphalt. Die Denkmalpflege fand die Idee allerdings unangebracht und das Vorhaben wurde abgebrochen. Ironie der Geschichte ist aber, dass bei den Bauarbeiten unter dem bestehenden, ein roter Asphaltbelag zum Vorschein kam. Nachträgliche Recherchen bestätigten, dass dieser um 1930 bereits einmal eingebaut war.

Rückseitig des Hotels Schweizerhofs wurde durch Diener und Diener Architekten ein Einkaufszentrum gebaut, welche zwischen der kleinteiligen Altstadtstruktur und der grossmassstäblichen Uferbebauung vermittelt. Durch das neue Volumen und der präzisen Neugestaltung der angrenzenden Zonen um Matthäuskirche und Schweizerhof, entstand ein Raumkontinuum von öffentlichen und halböffentlichen Freiräumen, die durch wenige reduzierte Eingriffe mit Pflanzen oder Sitzelementen eine eigene Identität erhalten und zum verweilen einladen.

Schweizerhof Luzern

Location: Lucerne I Planning and construction: 1999–2001 I Client: Hauser family, Lucerne; Migros Genossenschaft, Lucerne I Architects: Diener & Diener Architekten, Basel I Landscape architects: koepflipartner Lucerne

“I want to have an Italian garden to view Mount Titlis through the laurels and cypresses, to enjoy the combined beauty of Lake Como and Lake Lucerne.”
Poet and Nobel Prize winner Carl Spitteler on his garden in Haldenstrasse in Lucerne

The construction of the Schweizerhofquai in the 19th century is structural evidence of the beginning of Lucerne’s attraction as a tourist location. And the quay, with its adjoining hotel drive and gardens, presents itself towards the south, with Mediterranean vegetation or palm trees, since for Lucerne, a city on the Gotthard route, the south was a “place of yearning”, as the garden description by Carl Spitteler documents; it is no coincidence that the person on the image beneath the palm trees is reading the Italian Gazzetta dello sport.

The order to design the surroundings of the glamorous Hotel Schweizerhof on the quay named after it was a unique opportunity to refer to the history of tourism. Unlike in the past, when palm trees spent the winter in greenhouses, we were convinced that the trees would also thrive in the mild lakeside climate in Lucerne even if they were planted outside – and recent years have confirmed that assumption. 17 palm trees were planted to separate the semi-public drive from the through-traffic and highlight the prestigious character of the situation.

The following anecdote is also worth mentioning. We had planned the hotel forecourt with a red dyed asphalt surface. However, the monument preservation authorities found this idea inappropriate and the plan was dropped. Ironically however, during demolition work, it was discovered that beneath the existing surface there had been a red asphalt surface, which had clearly highlighted the entrance area in the past.

On the rear side of Hotels Schweizerhof, Diener und Diener Architekten constructed a shopping centre that mediates between the small-scale old town structure and the large-scale shoreline development. The new volume and the precise redesign of the adjoining zone around the Matthäuskirche and the Schweizerhof creates a spatial continuum from public to semi-public open spaces that uses only a few reduced measures with plants or seating elements to gain its own identity and invite people to linger there.

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